Von Content bis Media and Matter: All-In-Text fürs elektrische Auge und fürs magnetische Hirn. It’s the content, stupid!
Nik Scripting Text Nik und Electricity
Mein Hirn gefriert bei minus 273 Grad ist ein Text- und Kontextprojekt in Hochpotenzauflösung. Es spricht über den Körper und setzt fort mit dem Denken über die Widersprüche an den Grenzen der Wissenschaft. „Mein Hirn“ beschäftigt sich mit körperlichen Mechanismen, die reduziert ansetzen, diffizil sind und an ungeklärten Berührungsflächen zu einem Bewusstsein wirksam werden. Text und Reflexion gehen mit einem WENIGER an Körperaktivität einher. Was ist Atmen und Imagination? Was bedeutet heruntergefahrene Bewegungsökonomie? Was ist Reduktion?
Anlässlich der weltweiten Virus-Krise 2020 hat das Culturmag-Magazin Kurztexte und Bildbeiträge von KünstlerInnen und AutorInnen kompiliert. Textbeitrag DIE NEUEN RÄNDER DER PERSÖNLICHEN WELT.
Deep Drilling for Contracts / Sound Hole: Wir graben einfach runter. Das Herausschlagen von Macht/BUSINESS aus der Natur als Kernkompetenz unserer frühen Industrie/KULTURgeschichte. 12 Sekunden metallisches Gehämmere als geloopte und gestretchte Soundessenz einer Ring-Mythologie, die im späten 19. Jahrhundert den Übergang der Vormoderne zur Moderne verhandelt: Zuerst runtergraben und Erz aus dem Berg schlagen, dann durch technologischen Voodoo einen goldenen Ring der Macht schmieden, dann folgen Verträge und Kapital. Schon zu Beginn sind alle unglücklich. Viele Jahre später, jetzt: Smart.
Kaputte STWST-Linguisten arbeiten mit einem unfertigen Schreibbot. Eingespeiste Textredaktion, das Bot-Review im Vorfeld, das Medium Sprache oder auch nur: Sprache ganz daneben. DER QUASI-BOT AND THE UNFINISHED LANGUAGE: »Am Anfang war das Wort. Aber das Wort hat keine Kraft mehr«. Wir schreiben in eine Zukunft.
Schlaf als Störung der Betriebsamkeit. Wer schläft, arbeitet nicht, und wer bei der Arbeit schläft, stört. Eine entgrenzte Welt spielt mitunter bis in unser – schlafgestörtes – Bewusstsein. Die Künstlerin und Choreographin Tanja Brandmayr entwickelt aus Überlegungen wie diesen, und gemeinsam mit der Tänzerin Gerlinde Roidinger, den mittlerweile dritten Teil ihrer prozessorientierten Auseinandersetzung einer „Speculative School of Sleep Dance“. Mit Support von Andreas Kaindlstorfer und dem Schlaflabor des NeuromedCampus Linz.
Seit 2017 hat die Stadtwerkstatt im größeren Kontext des Projekts „Die Stadtwerkstatt als öffentlicher Raum“ die Öffentlichkeitsbereiche des Hauses zur zirkulierenden Recherchezone erklärt: KünstlerInnen und WissenschafterInnen untersuchten in einer Phase im Winter 17/18 die Performativität des Ortes. Am frühen Abend werden im Cafe Strom Textauszüge aus diesem Projekt gelesen. Konträr zur nächtlichen Ausgehzone wird parallel ein etwa einstündiger Sleep Dance performt. Dieser Sleep Dance ist ein Teil der multidirektional angelegten "Speculative School of Sleep Dance".
STWST48x4 / Quasikunst / Windlines: Quasikunst ist systemisch-performative Recherche. Sie ruft je nach Projekt Koordinaten aus, erhöht und performt Widersprüche in der Materialität von Objekten und Kontexten. 2018 wird Immaterialität vorangetrieben.
Eine Tänzerin agiert in reduzierten, repetitiven Bewegungen auf dem öffentlichen Platz. Sie imaginiert während dieser Bewegungen einen Schlafmodus. Neben der Betrachtungsweise von Müdigkeit, Entspannung, Erschöpfung oder auch Schutzlosigkeit prozessiert die „Speculative School of Sleep Dance“ Fragestellung der Bewegungsökonomie und der physiologisch-kognitiven Bewegungsverarbeitung im Schlafzustand.